Rotes Kreuz: „Spenden Sie Plasma, wenn Sie von Corona genesenen sind und retten Sie Leben“

Das Blutplasma jener Österreicher, die von COVID-19 genesen sind, ist jetzt Gold wert – denn es kann Leben retten: Im Plasma sind Antikörper enthalten, und die sollen schwer erkrankten Personen helfen, die Infektion besser zu überstehen. Noch gibt es viel zu wenig Menschen, die sich melden und spenden.

 Es ist ein kleiner Stich, kaum merkbar, aber für alle jene, die in Zeiten der Corona-Pandemie mit dem Tod kämpfen, kann er Leben retten. Gemeint ist jener Stich, mit dem nun genesene COVID-19 Patienten aufgerufen sind, Blutplasma zu spenden. Denn dann verfügt man über Antikörper, die nun dringend gebraucht werden, um noch Erkrankten zu helfen.  Auch ein Medikament ist angedacht. Doch bisher haben sich erste wenige gemeldet.

Erst 70 Covid-19-Genesene haben gespendet

Die Suche nach wieder gesunden Covid-19-Plasmaspendern läuft auf Hochtouren. Wer also nachweislich nach einer Covid-19 Infektion geheilt ist, kann sich beispielsweise telefonisch oder per Mail melden (+43 (0)120 609 2538 oder [email protected]), um einen Termin in einem Plasmaspendezentrum  zu vereinbaren. Bisher haben sich 70 gesundete Covid-19 Betroffenen gemeldet, um Blutplasma-Spenden abzugeben. Davon wurden bereits 20 Plasmaspenden durchgeführt. Die anderen 50 haben in den nächsten Tagen ihren Termin.

Antikörper helfen, Coronaviren zu zerstören

Warum ist Blutplasma von Genesenen nun so wichtig? Das erklärt Christof Jungbauer, medizinischer Leiter der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und Burgenland: „Es ist wichtig, dass die Erkrankung mit COVID-19 mit einem Schleimhautabstrichtest aus den Hals-Nasen-Rachenraum eindeutig diagnostiziert wurde, um sicherzugehen, dass diese Person tatsächlich erkrankt war. Denn dann hat der menschliche Körper nämlich gesichert jene Antikörper entwickelt, die dem Immunsystem helfen, die Coronaviren zu zerstören.“

Medikament aus Blutplasma soll Erkrankte heilen

In Arbeit ist aktuell auch ein Medikament aus dem gespendeten Blutplasma. Denn daraus lassen sich Hyperimmun-Globuline mit konzentrierten Antikörpern entwicklen. Aus diesem Plasma werden dann die Antikörper durch „Fraktionierung“ konzentriert und haltbar gemacht. Anschließend sollen kranke Patienten die Antikörper aus dem Plasma in konzentrierter Form erhalten. Laut Experten könnte die Entwicklung des Hyperimmunglobulins gegen Covid-19 etwa neun bis 18 Monate brauchen.

(nachrichten.at)

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