Wie sich das Virus beim Sprechen überträgt

Das Coronavirus wird in erster Linie durch Husten und Niesen übertragen. Doch auch beim Sprechen, vor allem bei lautem, werden virusbelastete Tröpfchen freigesetzt – und bleiben laut einer neuen Studie in einem geschlossenen Raum mehr als zehn Minuten lang in der Luft.

Ein Team um Valentyn Stadnytskyi ließ für die Studie eine Testperson in einem geschlossenen Raum 25 Sekunden lang laut den Satz „Stay healthy“ (bleib gesund) wiederholen. Ein in den Raum projizierter Laser beleuchtete die Tröpfchen, wodurch sie sichtbar gemacht und gezählt werden konnten. Im Durchschnitt blieben die Tröpfchen zwölf Minuten lang in der Luft, schreiben die Forscher in einer Studie, die am Mittwoch im Fachblatt „PNAS“ erschienen ist.

Angesichts der bekannten Konzentration des Coronavirus im Speichel gehen sie davon aus, dass jede Minute lauten Sprechens mehr als 1.000 virusbelastete Tröpfchen produzieren kann, die acht Minuten oder länger in einem geschlossenen Raum in der Luft hängen bleiben. Dieselben Forscher hatten in einer im April veröffentlichten Studiebeobachtet, dass leiseres Sprechen weniger Tröpfchen produziert. Im Video unten ist der Unterschied zu sehen, und auch, dass das Tragen von Masken den Ausstoß an Tröpfchen deutlich verringert.

Sollte sich das Ausmaß der Ansteckungsgefahr durch Sprechen bestätigen, könnte dies die schnelle Ausbreitung des Virus erklären. Zugleich würden Empfehlungen in vielen Ländern wie auch Österreich für das Tragen von Gesichtsmasken wissenschaftlich untermauert.

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