Wien will Stromhandel-Preisdeckel nach iberischem Vorbild

Peter Hanke, Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat, will einen Preisdeckel beim Stromhandel nach iberischem Vorbild.

Die österreichische Regierung soll sich beim EU-Energiegipfel am 9. September für einen Preisdeckel beim Stromhandel nach dem Vorbild Spaniens und Portugals einsetzen. Anstelle des aktuellen „Merit-Order“-Systems soll ein maximaler Börsenhandelspreis von 300 Euro je MWh Strom festgesetzt werden. Die Kraftwerksbetreiber sollen eine Kompensation in Höhe der Differenz zu ihren Erzeugungskosten bekommen.

Hanke warnt vor einem kalten Winter

„Europa muss jetzt geschlossen handeln, sonst droht nach einem heißen Sommer ein kalter Winter“, warnte Hanke am Sonntag in einer Aussendung.

Wien: Stromhandel-Preisdeckel nach iberischem Vorbild

Konkret sieht der Vorschlag für einen Markteingriff so aus: Alle europäischen Kraftwerke sollen wie gewohnt anbieten, allerdings sollen in einem zweiten Schritt die angebotenen Preise von der Börse durch den Handelsalgorithmus automatisch mit dem Höchstpreis – zum Beispiel einem Maximalpreis von 300 Euro pro MWh – überschrieben werden. Kraftwerksanbieter sollen die Differenz zu ihren Erzeugungskosten als Kompensation erhalten. „Damit wäre die längst fällige Entkopplung von Strom- und Gaspreisen umgesetzt“, so Hanke.

Hanke betont Notwendigkeit eines „Schutzschirms“

Hanke betonte neuerlich die Notwendigkeit eines „Schutzschirms“ für Energieversorgungsunternehmen, damit diese auch kurzfristig notwendige Sicherheiten an den Energiebörsen hinterlegen können. Er verwies dabei auf die Ankündigung der schwedischen Regierung, die ihren Energieunternehmen Liquiditätsgarantien im Wert von mehreren hundert Milliarden Kronen (Dutzenden Milliarden Euro) zur Verfügung stellen wolle. Darüber hinaus urgierte der Wiener Finanzstadtrat eine Strompreisbremse des Bundes.

(Vienna.at/Agenturen/Foto:Pixabay)

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