Kroatien öffnet die Grenzen für Österreich

Der kroatische Tourismusminister Gari Cappelli hat heute in einer Pressekonferenz angekündigt, dass Kroatien seine Grenzen für Reisende aus Österreich, der Slowakei, Tschechien und Ungarn vor Monatsende öffnen werde.

Ab Donnerstag werde zudem ein Onlinesystem in Kraft gesetzt, das durch Voranmeldung einen raschen Grenzübertritt ermöglichen werde.

„Gäste werden nicht warten müssen“

„Die Gäste werden nicht an der Grenze warten müssen, sondern in wenigen Sekunden die Grenze überqueren können, indem sie im Voraus einen Onlineantrag ausfüllen. Bis zum 28. Mai werden wir den Antrag auf der Plattform haben, die bisher für die Ausstellung von Reisegenehmigungen verwendet wurde“, erläuterte Cappelli nach Angaben der kroatischen Nachrichtenagentur Hina. Auch die Hotels sollen je nach Kapazität und Anzahl der Ankünfte wieder geöffnet werden.

Deutschland und Polen würden laut dem Außenminister am 15. Juni die Reisefreiheit wieder ermöglichen wollen. Bei Drittländern werde die Situation von einem Abkommen auf EU-Ebene abhängen. „Wir versuchen, uns an das auf EU-Ebene vereinbarte Protokoll sowie an bilaterale Abkommen wie das mit Slowenien zu halten“, sagte Cappelli.

Einreise von Epidemiologen überwacht

Nach Angaben des kroatischen Innenministers Davor Bozinovic wird die Einreise von Touristen in das Land von Epidemiologen und dem kroatischen Institut für öffentliche Gesundheit (HZJZ) überwacht werden. „Es ist wichtig, die Gesundheit der Bürger und unserer Gäste zu schützen und wenn nötig zu reagieren“, sagte Bozinovic.

Seit Donnerstag sei ein Onlinefragebogen verfügbar, der die Bedingungen für die Einreise nach Kroatien erläutere. Die Grenzpolizei könne bis zu 90 Prozent der Anfragen über diesen Fragebogen erledigen. Von Donnerstag Mitternacht bis Freitagmittag seien bereits 5.336 ausländische Staatsbürger nach Kroatien eingereist, die meisten davon aus Slowenien.

Slowenien kritisiert Österreich als unflexibel

Slowenien wird indes wegen der österreichischen Grenzkontrollen zunehmend ungeduldig. „Österreich ist in Bezug auf die Öffnung der Grenze zu Slowenien immer noch ziemlich unflexibel, obwohl unser epidemiologisches Bild gleich oder sogar besser ist als in Österreich“, sagte der slowenische Außenamtssprecher Aleksander Gerzina heute der Nachrichtenagentur STA.

„Wir erwarten, dass Österreich diese Position ändert und bald die Grenzen für den freien Personenverkehr öffnet“, forderte der frühere slowenische Botschafter in Wien. Die bilateralen Beziehungen seien grundsätzlich gut, doch was in den vergangenen Wochen geschehe, sei „im Gegensatz zum europäischen Geist, zu den guten nachbarschaftlichen Beziehungen und zu Regeln des freien Personenverkehrs“.

Gerzina: Österreich will Touristen halten

Gerzina gab an, dass viele Österreicher ihren Urlaub in Slowenien und Kroatien verbringen wollen, die beide eine ähnlich gute epidemiologische Situation hätten. „Offenbar ist der Wunsch, Touristen zu halten, so groß, dass wir uns nicht in eine positive Richtung bewegen können“, sagte er. Er bezog sich dabei auf kolportierte Informationen, dass Österreich die Grenze zu Slowenien deswegen geschlossen hält, um österreichische Urlauber zu Hause zu halten.

red, ORF.at/Agenturen

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