Corona-Angst: Immer weniger Leute nutzen Wiener Linien

Die Wiener Linien kämpfen mit einem enormen Rückgang bei den Fahrgästen. Aus Angst vor einer Ansteckung nutzen viele Menschen auch nach den Lockerungen mehr das Auto als Transportmittel.

 

Nach dem Lockdown ist die Mobilität in Wien zwar wieder gestiegen, die öffentlichen Verkehrsmittel kämpfen jedoch mit einem starken Schwund bei den Fahrgästen. Im Vergleich zur Zeit vor Corona nutzt etwa nur die Hälfte der Leute U-Bahn, Bus und Bim in der Haupstadt. Viele haben wohl Angst vor einer Ansteckung.

Auch die Maskenpflicht dürfte einige Leute abschrecken. Mit dem Zahlenrückgang sind auch Einnahmenverluste verbunden. Die Wiener Linien appelieren nun,  wieder mehr U-Bahn, Bus und Bim zu fahren – nicht zuletzt wegen der Klimakrise.

„Vor der Pandemie hatten wir einen Peak, was das Image des öffentlichen Verkehrs anbelangt“, so Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl. Dabei gab es bei den Fahrgästen immer neue Rekordzahlen. „Von dieser Spitze sind wir dann plötzlich heruntergefallen.“

In Zeiten der strengeren Ausgangsbeschränkungen wurden in den Öffis nur 20 Prozent der üblichen Auslastung gezählt. Die Zahlen sind zwar wieder gestiegen, dennoch fehlt etwa die Hälfte der Passagiere. Das führt auch zu Ausfällen bei den Ticketeinnahmen.

Minus im zweistelligen Millionenbereicht

Reinagl rechnet mit einem Minus im zweistelligen Millionenbereich bis Jahresende. Das Auto scheint derzeit viel beliebter zu sein. Der virusbedingte Baustellenstopp oder die zwischenzeitliche Aufhebung der Kurzparkzonen habe die Nutzung noch verstärkt.

Das Unternehmen bemüht sich nun, die Angst vor einer Ansteckung bei den Fahrgästen zu nehmen. Am 6. Mai präsentierte die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) eine Studie, wonach bisher kein einziger Infektions-Cluster – also das Auftreten gehäufter Fälle – in Öffis aufgetreten sei.

Natürlich gibt es keien Garantie, aber die bekannten Sicherheitsmaßnahmen wie Maskenpflicht, regelmäßige Desinfektion der Fahrzeuge und Abstandhalten würden dazu beitragen, dass die Ansteckungsgefahr in Öffis nicht größer sei als an anderen öffentlichen Orten.

(heute.at)

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