Alexander Nikolai: ,,In Leopoldstadt widerspiegelt sich alles was Wien besitzt“

 Von altgebauten Grätzeln bis zu modernen Vierteln, Großfirmensitze, aber auch einen Hafen – all das findet man in der Leopoldstadt. Das und viel mehr erzählte Alexander Nikolai, Bezirksvorsteher des zweiten Bezirks, in seinem Interview für Dunav.at

DUNAV: Sie sind jetzt seit dem letzten Jahr Bezirksvorsteher für den zweiten Bezirk. Seitdem wurde viel gemacht. Worauf sind Sie besonderes stolz?     

Alexander Nikolai: Ich bin sehr stolz, dass wir in drei Monaten mit dem Umbau am Praterstern beginnen werden. Es kommen viele neue Sachen da. Es kommt eine neue Polizeistation, viele Bäume, neue Restaurants, Wasserbrunnen, Spielwiesen und Spielgeräte. Sogar das traditionelle Lokal Fluc&Fluc Wanne, das sich dort befindet, wird auch modernisiert.

Ich bin auch sehr stolz, dass wir jetzt viele Parkanlagen ausbauen und modernisieren. Wir achten auch drauf, dass es drinnen viele ersichtliche Förderungen für Frauen und Mädchen gibt.

DUNAV: Leopoldstadt bietet viele Projekte, an denen Kinder beteiligt sind. Wie wichtig sind eigentlich Kinder und Jugendliche für die Leopoldstadt?    

Alexander Nikolai: Sehr wichtig. Ich bring es auf die Zahlen runter: Mehr als 50 Prozent unseres Budgets wird nur für Kinder- und Jugendbildungildungseinrichtungen reserviert. Das sind mehr als 10 Millionen Euro und wir sind sehr stolz drauf. Und diese Tradition pflegen wir schon seit Jahrzehnten. Bildungseinrichtungen müssen modernisiert werden und es muss auch viele Freizeitmöglichkeiten geben.

Über 800.000 Euro werden nur für Jugendeinrichtungen – Kinderfreunde, Friends, Jugendzentrum – ausgegeben.

DUNAV: Die Eröffnung des Fernbusterminals wurde für das Jahr 2022 geplant. Inwiefern wird Ihrer Meinung nach dieses Projekt das Leben von Anrainerinnen und Anrainer hier beeinflussen? Bringt der Terminal eventuell gewisse Nachteile mit sich?

Alexander Nikolai: Der Busterminal ist jetzt schon da. Der wird aber modernisiert. Und was die Verkehrsbelastung angeht, ist das jetzt ungefähr 40 Prozent von dem, was kommt. Wenn mehr Busse durch den Bezirk fahren, ist es dementsprechend auch mehr Belastung für den Straßenverkehr, mehr Belastung auch für die Anrainer selbstverständlich.

Wichtig ist, dass der Dialog zwischen den Anrainern, dem Bezirk und den Betreibern des Terminals wirklich gut funktioniert. Wir haben das letzten Monat schon bewiesen. Wir haben untereinander geklärt, alles was Anregungen, Ideen, aber auch Bedürfnisse oder Bedenken die Anrainer angeht. Da muss man wirklich alles untereinander gut absprechen. Der Terminal bringt mehr Verkehr, der aber zentriert sein wird, weil er mit Routen gebunden sein wird. Das heißt, Busse können nur über den Handelskai kommen, über die A23 rauf und runter, direkt in den Terminal. Und in diesen Busterminal dürfen dann nur noch Fahrzeuge rein, die CO2 neutralen Motoren haben. Das ist uns sehr wichtig. Wichtig ist zu erwähnen, dass durch dieses Projekt auch das  Stadion Center verbessert wird.

DUNAV: Laut dem Informationsportal Similio liegt das Fremdenanteil in 2. Bezirk bei 31,8 Prozent. Haben Sie hier irgendwelche Herausforderungen, wenn es um das multikulturelle Zusammenleben geht?

Alexander Nikolai: Die kulturelles und sprachliches Vielfalt habe ich sehr gern. Mir ist wichtig, diese Leute in den Dialog heranzuziehen, wenn  im Bezirk etwas passiert. Egal ob es um eine Sportanlage, Bildungseinrichtungen oder um den öffentlichen Verkehr aber auch soziales Leben geht.

Das soziale Leben ist bei uns in der Leopoldstadt sehr offen und vielfältig. Das geht aber auch global über den anderen Bezirken, dass man von dem insgesamt miteinander lukrieren und lernen kann.

Deswegen sage ich, die Leopoldstadt ist der Spiegel von Wien und wir sind sehr stolz auf diese Vielfältigkeit, von der Kultur, den Sozialeinrichtungen, aber auch vom Dialog gesamt. Und das ist eine tolle und große Aufgabe.

DUNAV: Welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Welche wichtigen Projekte stehen noch bevor?

Aleksander Nikolai: Wichtig ist die Sporthalle, die umgebaut wird. Dann bekommen wir endlich einen Platz, wo unsere Sportlerinnen und Sportler auch im Winter trainieren können. Das Stadionbad bekommt eine Überdachung, so dass man auch im Winter trainieren kann. Und vis-a-vis direkt wird ein Leichtathletik- und Rugbyplatz ausgebaut. Damit werden wir ein Sportbezirk.

Große Projekte sind aber auch der Umbau von der Prater Straße, wo noch vieles kommt. Es wird einen viel breiteren Radweg geben, dann auch mehr Sitzmöglichkeiten, mehr Begrünung. Die Oberflächen werden neu gestaltet. Der Nestroyplatz wird neugestaltet. Somit bekommen wir eine neu modernisierte Flaniermeile. Es wird ein neues Radwegnetz über die Lassalle- und die Nordbahnstraße geben.

Es werden neue Parkanlagen mit Sportgeräten geplant, die auch für ältere Leute, aber auch für die Leute mit Behinderungen geeignet sein werden.

Das Projekt Nordbahnviertl ist auch sehr wichtig. Da bekommen wir 4.500 neue Wohnungen und sogenannte ,,Freie Mitte“-10 Hektar Grundfläche, darin Sportteile, Skaterpark, Spielgerätschaft, Liegewiesen aber auch Garteln.

DUNAV:Welche Nachricht haben Sie für die Leute, die Ihre Wurzeln am Balkan haben, aber hier in Leopoldstadt ihr neues zu Hause gefunden haben?

Alexander Nikolai: Ganz einfach. Mich direkt ansprechen, wenn es um die Anliegen geht. Ich bin sehr offen. Man bekommt bei mir relativ rasch einen Termin.

Ich komme auch gerne zu Besuch, wenn ich erwünscht bin. Ich besuche sehr oft Kultur- und Sportverein ,,Jedinstvo“.

Diese Pandemie hat leider viele Kontakte abgebrochen, aber für alle, die sich hier in der Leopoldstadt wohl fühlen und ihr Zuhause gefunden haben, bin ich Ansprechpartner Nummer eins. Ich werde mich freuen, alle kennenzulernen.

 

 

(dunav.at)

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