Hans Arsenovic: Wir wollen eine Stadt bauen, wo jeder seinen Platz findet

Hans Arsenovic ist ein österreichischer Politiker der Grünen. Seit 2005 ist er ein Sprecher der Grünen Wirtschaft Wien und auch Abgeordneter zum Wiener Landtag. Mit ihm haben wir über die künftige Wirtschaftskammerwahl und die Position von Menschen, die aus Ex-Jugoslawien Ländern kommen und in Wien wohnen, gesprochen.

„Es sind nicht sehr viele Yugos die politisch sind, obwohl es sehr viele von denen in Wien gibt, vor allem sehr viele Serben. In letzten ein paar Jahren hatten wir sehr wenig Leute, die sich politisch engagiert haben. Ich habe das zusammen mit den Grünen versucht zu verstärken. Wir wollen, in den Wirtschaftskammerwahl die jetzt gerade ist, die Leute zuzubringen. Seit die Alma Zadic da ist, haben sich viele Sachen geändert. Einerseits, zeigt sie, dass es möglich ist eine Ministerin zu werden, auch für die Menschen, die hier gekommen sind, ohne ein Wort Deutsch zu können. Und was sie geschafft hat ist, dass auf einmal sind die Kroaten, Bosniaken und Serben wieder Yugos. Es gibt eine Yugonostalgie in Wien. Alma ist immer als ,,nasa“ bezeichnet. Und bei den Grünen haben wir die Yugos zusammengefasst um zu schauen wie man das verstärken und verbessern kann. Wir werden in Zukunft versuchen mehr Leute, die sich engagieren würden, zu bringen. Das gelingt immer besser.“

In seiner Politik ist Arsenovic ein starker Verfechter kleiner Unternehmen, die am meisten zur Entwicklung der österreichischen Wirtschaft beitragen.

,,In Wien haben wir ca. 130 000 Selbständige und Politik der Wirtschaftskammer war immer für die Großkonzerne. 90 Prozent der Unternehmer sind aber keine Großkonzerne, das sind die eine Person Unternehmer und die hatten keine politische Vertretung gehabt. Und was noch interessant ist, 40 Prozent der Unternehmer sind MigrantInnen. Das ist etwas, was Wien besonders macht. Diese Vielfalt und Buntheit sind sehr wichtig für Wien und ich versuche das abzubilden. In der Wirtschaftskammer und in der politischen Vertretung der Unternehmer sind nur zwei Prozent MigrantInnen. Ich habe ein Gefühl, dass die andere Leute über sie bestimmen, das will ich nicht. Ich will, dass die Leute wissen, dass die nicht klein sind und das ihre Stimme zählt. Die Wirtschaftskammer tritt in 80 verschiedene Gruppen. Die Leute aus Ex-Yugoslawien wählen, aber das Prozent ist nicht so groß. Weil die Leute immer denken, dass es nichts bringt, und wir müssen ihnen zeigen, dass es vieles bringt.“

Die Grünen setzen sich für die Gleichstellung der Geschlechter, bessere Geschäftsbedingungen, Solidarität in der Gesellschaft, Demokratie und Klimaschutz ein. Herr Arsenovic war sehr optimistisch über die Zukunft dieser politischen Partei.

,,Die Grünen haben jetzt eine Wiedergeburt. Wir sind eine linksliberale Partei, die einerseits für eine urbane, weltoffene, vielfältige Stadt ohne Grenze steht und wir versuchen die positiven Sachen aus anderen Kulturen raus zu holen, also ein Gegenteil von Nationalismus. Auf die andere Seite sind wir modern und deswegen kommen zu uns viele junge Menschen, die unten 30 Jahren sind. Wir versuchen dieses Lebensgefühl, dass wir gerne hätten, in Politik zu bringen. Wir wollen eine Stadt bauen, wo die Leute keine Angst haben müssen, wo jeder seinen Platz findet, wo es nicht wichtig ist, woher seine Eltern kommen, sondern ist es wichtig, was er hier macht und tut. Jeder bringt dieser Stadt weiter. So war es in der Monarchie, so soll es auch heute sein. Für uns ist Klimathematik sehr wichtig aber wir versuchen die Stadtlebenswerte zu verbessern. Das hängt zusammen mit Lebensqualität, sozialen Aspekten. Wir sind sehr glücklich, dass wir wieder in die Regierung hereingekommen sind, auch mit Ministerin. Ich glaube, dass uns die Städte in die Zukunft gehören.“

Er betont auch, dass es sehr wichtig ist, die optimale Grenze für die beste Wirtschaft zu finden, die nicht nur große Einkommen abdeckt.

,,Stadt Wien kauft 5 Milliarden Euro am Markt ein. Das war immer früher die beste und billigste Option. Und in meiner Meinung, das muss nicht die billigste Option sein, sondern der beste. Und die beste ist dieser, der regional wirtschaftet, der nachhaltig wirtschaftet, der eine höheren Frauenquote hat oder Behinderte beschäftigt, der mit Öko Produkte arbeite und so weiter. Warum sollen wir die Sachen z. B. in China kaufen, wenn wir die auch in Wien produzieren können?“

(dunav.at)

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