Besuch in Pflegeheimen wieder erlaubt

Die Besuchsverbote für steirische Alten- und Pflegeheime werden gelockert: Ab Montag sind wieder Besuche möglich. Dabei gelten eigens ausgearbeitete Sicherheitsbestimmungen – so ist Voranmeldung Pflicht.

Das Land Steiermark hat gemeinsam mit Fachleuten eine Handlungsanleitung verfasst und an die steirischen Alten- und Pflegeheime übermittelt. Diese beinhaltet Informationen zu Hygiene- und Schutzmaßnahmen.

Mund-Nasen-Schutz und desinfizierte Hände

So soll das Infektionsrisiko möglichst gering gehalten werden, sagte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): „Die Gesundheit unserer besonders gefährdeten Bewohner sowie der Mitarbeiterinnen muss dabei unser oberstes Ziel sein.“

Besuchsregeln Pflegeheim

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Die Regeln für Besucher sind klar festgeschrieben

Laut diesen Besuchsgeboten müssen Besuche etwa vorab angemeldet werden. Dann folgt eine Risikobewertung. Auch die Gestaltung von Besuchsorten und -situationen wird geregelt. All jene Besucher, die Symptome aufweisen oder in den vergangenen 14 Tagen Kontakt zu positiv getesteten Personen hatten, dürfen die Einrichtungen nicht betreten. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie das Desinfizieren der Hände in der Einrichtung sind Pflicht – das gilt auch für Besuche im Freien.

Betreiber entscheiden über Besuche

Die Entscheidung, wann und in welcher Form Besuche von Angehörigen ermöglicht werden, liegt letztlich aber beim jeweiligen Betreiber der Einrichtung und muss auch individuell gestaltet werden. Beispielsweise sind die konkreten Gegebenheiten – Lage, Anzahl der Bewohner, bauliche Gegebenheiten – der einzelnen Einrichtung in den Planungen zu berücksichtigen.

Besucherfenster Pflegeheim

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Das Besucherfenster in St. Peter am Kammersberg

Franz Ferner von der Volkshilfe Steiermark sieht die Lockerungen in den Pflegeheimen derzeit noch mit gemischten Gefühlen: „Es ist das Gefühl einer Gratwanderung. Auf der einen Seite ist es natürlich wichtig, dass unsere Bewohner und Bewohnerinnen Besuche empfangen können, auf der anderen Seite ist es nicht vorbei – wir wissen nicht, welche Auswirkungen diese Lockerung haben wird.“

Strenge Terminvergabe bei Volkshilfe

In den Einrichtungen der Volkshilfe folge man daher den Empfehlungen der Behörde, so Ferner, mit strikten Regeln für die Besucher: „Man muss sich anmelden, die Besuche werden nicht länger als 30 Minuten dauern können. Wir müssen ja davor und danach auch die Bereiche immer wieder desinfizieren, wir müssen die Bewohner zu den Besucherpunkten begleiten und wir werden uns stark in der ersten Phase einmal auf die Außenbereiche konzentrieren.“

Besucherbox Pflegeheim

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Die Besucherbox ermöglicht sicheren Kontakt ohne Berührungspunkte.

Die Besuche zu koordinieren und danach alles zu desinfizieren verlange den Mitarbeitern in Alten- und Pflegeheimen in nächster Zeit einmal mehr ab, sagte Ferner: „Der Aufwand, den wir jetzt mit den Besuchern und deren Koordination, mit der Desinfektion haben, der wird sicher noch einmal die nächsten Wochen sehr hoch werden.“ Als zusätzliche Hilfe dürfen ab Montag aber auch Ehrenamtliche wieder in den Einrichtungen mithelfen, etwa um die Besuche zu organisieren – auch sie müssen aber entsprechende Schutzausrüstung tragen.

Besucherbox als Alternative

Solange die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden, sind aber auch kreativen Lösungen keine Grenzen gesetzt. In Lassnitzhöhe und Weiz etwa sind es Besucherboxen, die den persönlichen, aber sicheren Kontakt zu den Liebsten ermöglichen – mehr dazu auch in Tests in Pflegeheimen „nur Momentaufnahme“. In Sankt Peter am Kammersberg erfolgt der Kontakt über ein eigens errichtetes Besucherfenster.

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