Diskussion um die Heizschwammerl geht weiter

Die hitzige Diskussion um die Heizschwammerl, beziehungsweise Heizstrahler, geht weiter. Das sagen die Gastronomen der City dazu.

„Wir haben überraschend eine Mehrheit für den Antrag gefunden, der die Wirte der Inneren Stadt ersucht, diesen Winter die Heizschwammerl ausgeschaltet zu lassen“, erzählt Grünen-Bezirksrat Alexander Hirschenhauser. Ähnlich überrascht davon war auch die Wirtschaftskammer, die davon nichts gewusst hatte, jedoch noch am selben Tag ein Statement abgab, dass dies Sache der Gastronomen sei.
Bei einem Lokalaugenschein wird eines klar: Einig sind sich auch die Wirte nicht. Während einige meinen, dass die Kundschaft auch ohne Heizschwammerl auskommen werde, erklären andere wiederum, dass sie aufgrund der hohen Stromkosten ohnehin keine Außenheizgeräte einschalten wollen.

Fehlendes Verständnis der Gäste

Zu Letzteren gehört auch Piero Corapi, der Besitzer der Osteria Mangia e Ridi in der Kurrentgasse 12. Auch er hat vor seinem Restaurant einen gemütlichen Schanigarten mit einigen Tischen. „Für uns ist es besser, die Heizstrahler nicht einzuschalten, denn sie verbrauchen eine Menge Strom. Wir müssen ja ohnehin drinnen heizen und die Energiekosten sind enorm“, so der Italiener.
Er erklärt weiter: „Normalerweise brauchen wir die Heizstrahler bis Oktober, denn bis dahin können die Gäste mit zusätzlicher Wärme länger draußen sitzen. So, wie es aber jetzt leider läuft, müssen wir sparen.“ Das Verständnis vonseiten der Kunden für die Energiesparmaßnahmen des Unternehmers fehlt allerdings oft, wie Corapi erzählt.

„Absolute Frechheit!“

Auch bei der Familie Castelletto, die das gleichnamige Eisgeschäft am Schwedenplatz und das Café de l’ Europe am Graben führt, sorgen die Diskussionen um die Heizschwammerl für Ärger. „Am Graben habe ich die Heizstrahler fast immer eingeschaltet. Wenn sie aufgedreht sind, haben wir 60 bis 70 Prozent mehr Umsatz.

Die Wiener wollen eben einfach nicht drinnen sitzen“, erklärt Chef Ado Castelletto und ergänzt: „Ich verstehe die Situation nicht. Die Lokale drehen aufgrund der enormen Kosten sowieso nur – wenn überhaupt – am Abend auf. Man nimmt damit einigen Gastronomen eine Möglichkeit für mehr Kundschaft weg. Das ist eine absolute Frechheit!“ Vor seiner Gelateria am Schwedenplatz seien diese ohnehin fast nie in Betrieb, da das dort wegen des Windes nicht viel bringen würde. „Wenn es mit den Energiepreisen so weitergeht, wissen wir ohnehin nicht, ob wir im kommenden Frühjahr die Heizstrahler überhaupt noch aufdrehen können.“

Trotz hitziger Diskussionen sind sich Gastronomie und Wirtschaft in einem Punkt einig: Es sollte jedem Einzelnen überlassen sein, ob er Heizstrahler benutzten will oder eben nicht.

(Meinbezirk.at/Foto: Pixabay)

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