Hitze und Brände wüten weiter in Europa

Egal ob Griechenland, Spanien, Frankreich oder auch Österreich – die Hitze und die Brände machen den Menschen und der Natur in Teilen Europas weiterhin stark zu schaffen. Erneut wurden Temperaturhöchstwerte gemessen, ganze Ortschaften mussten evakuiert werden.

In Österreich war es erneut im Osten am heißesten, in Seibersdorf (NÖ) wurde am Nachmittag der Höchstwert von 37,8 Grad gemessen. Die Hitze und der tiefste Wasserstand seit Beginn der Aufzeichnungen 1965 verursachen Fischsterben im Neusiedler See.

Die toten Tiere werden von Berufsfischern entfernt, berichtete Christian Sailer, Leiter des Hauptreferats Wasserwirtschaft beim Land Burgenland. Wegen der Größe des Sees sei allerdings kein generelles Umsiedeln wie im Zicksee möglich.

Evakuierungen in Italien

Unterdessen wird aus einem See in Kärnten Wasser entnommen. Nach wie vor sind die Einsatzkräfte mit Löscharbeiten im italienisch-slowenischen Karst beschäftigt. Am Samstag nahmen große Löschflugzeuge Wasser aus dem Weißensee auf und brachten es ins Resiatal zum Löschen.

Mehr als 300 Personen wurden Samstagabend in der Gemeinde Savogna d’Isonzo in der friaulischen Provinz Görz (Gorizia) wegen der Gefahr, dass ein Brand vom slowenischen Karst nach Italien übergreift, in Sicherheit gebracht.
Die Menschen wurden unter anderem in der Sporthalle eines Fußballvereins untergebracht. Seit fast einer Woche toben Brände in Friaul, die über 500 Hektar Wald zerstört haben. In den vergangenen Tagen mussten wegen der Brände Teile der Autobahn A4 gesperrt werden. Der regionale Bahnverkehr kam teilweise zum Erliegen.

Naturschutzgebiet in Flammen

In Griechenland war die Brandlage ebenso dramatisch: Wegen der starken Rauchbildung suchten Einwohnerinnen und Einwohner von Vatera Zuflucht an den Stränden. Die Besatzungen von Booten der Küstenwache brachten sie dann in Sicherheit, berichtete der griechische Rundfunk.

Schwierig blieb die Lage im Naturschutzgebiet von Dadia im Nordosten Griechenlands. Die Flammen zerstörten einen Biotop, wo zahlreiche Greifvögel und Wildtiere leben. Das Gelände ist dicht bewaldet, es gibt kaum Straßen.

Aus diesem Grund versuche die Feuerwehr, aus der Luft mit Löschflugzeugen und Hubschraubern die Flammen einzudämmen, teilte ein Sprecher der Feuerwehr am Samstagnachmittag mit.

Der größte Teil der 86 Löschflugzeuge und Hubschrauber Griechenlands sei im Einsatz gegen die Flammen, so der Zivilschutz. Kleinere Brände tobten auf der Halbinsel Peloponnes, berichtete der staatliche griechische Rundfunk. Trockenheit und hohe Temperaturen würden in den kommenden Tagen fast alle Landesteile Griechenlands heimsuchen und Risiko für weitere Brände darstellen, warnten Meteorologen.

Mallorca: Meerwasser mit Temperatur von rund 29 Grad

In Mittelgriechenland herrschten bereits am frühen Samstagmorgen Temperaturen um die 38 Grad. Stellenweise sollen die Thermometer am Nachmittag Werte von mehr als 40 Grad Celsius zeigen, teilte das Meteorologische Amt mit. Noch heißer soll es Anfang der nächsten Woche werden, die Hitze werde bis Anfang August andauern, hieß es.

Abkühlung fällt auch Touristen und Einheimischen auf Mallorca derzeit schwer: Auf der spanischen Urlaubsinsel sind dieser Tage nämlich nicht nur der Sand und die Luft sehr heiß – vor allem das Meerwasser erreicht ungewöhnlich hohe Temperaturen. Für die Playa de Palma mit der beliebten Partymeile „Ballermann“ wurden am Samstag zum Beispiel 28,7 Grad vorhergesagt – fast vier Grad über dem langjährigen Schnitt für Juli (24,8 Grad).

Verheerendstes Waldbrandjahr in Spanien

Die Hitze soll allerdings ab Dienstag sowohl auf Mallorca als auch in anderen Teilen des Landes abklingen. Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre und starken Winden hatten die hohen Temperaturen den Ausbruch und die Ausbreitung vieler Brände begünstigt. 2022 ist für Spanien bereits das verheerendste Waldbrandjahr seit Beginn der Erfassungen.

Unterdessen breiteten sich in Frankreich die heftigen Waldbrände an der Atlantikküste südlich von Bordeaux nicht weiter aus. Das Feuer sei nun eingedämmt, teilten die örtlichen Behörden am Samstag mit. Teilweise konnten die Einwohnerinnen und Einwohner wieder in ihre Häuser zurückkehren. Die vor über einer Woche ausgebrochenen Waldbrände von Landiras und La Teste-de-Buch zerstörten mehr als 20.600 Hektar Land. Tausende Menschen mussten vorsichtshalber ihre Bleibe verlassen.

(ORF.at/Agenturen)

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