Waffenruhe zwischen Israel und Iran tritt in Kraft – Angriffe zuvor fortgesetzt

In der Nacht auf Dienstag kündigte US-Präsident Donald Trump überraschend eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran an.

Dennoch wurden die Angriffe zunächst fortgesetzt. Am Dienstagmorgen erklärte Trump auf seiner Plattform Truth Social, dass die Feuerpause „jetzt in Kraft“ sei und appellierte: „Bitte verstoßen Sie nicht dagegen.“ Auch iranische Medien bestätigten, dass die vereinbarte Waffenruhe um 7:30 Uhr Ortszeit begonnen habe. Kurz darauf erklärte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, dass auch Israel der Waffenruhe zustimme.

Zuvor hatte die iranische Revolutionsgarde laut Angaben aus Teheran elf Raketen auf Israel abgefeuert. Dabei kamen mindestens vier Menschen ums Leben. Inzwischen hob Israel den Luftalarm auf, Schutzräume konnten verlassen werden, und auch der israelische Luftraum wurde wieder geöffnet.

Nach Angaben des israelischen Militärs kam es in der Nacht zu sechs Angriffswellen aus dem Iran. Die israelische Armee reagierte mit Luftschlägen auf Raketenstellungen im Westen Irans. Dabei sollen laut iranischen Quellen neun Menschen bei Angriffen auf Wohnhäuser ums Leben gekommen sein.

Trump zufolge soll die Waffenruhe in zwei Phasen erfolgen: Zunächst stellt der Iran für zwölf Stunden seine Angriffe ein, danach folgt Israel für weitere zwölf Stunden. Ab Mittwochfrüh (MESZ) solle der Konflikt damit offiziell als beendet gelten. Medienberichten zufolge war Katar als Vermittler an der Einigung beteiligt. Trump sprach von einem „Zwölftagekrieg“. Netanjahu erklärte, Israel habe sein Ziel erreicht, die nukleare Bedrohung durch den Iran zu beseitigen, und dankte Trump für dessen Unterstützung. Gleichzeitig kündigte er eine entschlossene Reaktion an, sollte die Waffenruhe gebrochen werden.

Der iranische Rundfunk bezeichnete die Feuerpause als dem „Feind aufgezwungen“. Außenminister Abbas Araktschi knüpfte das Ende iranischer Angriffe an die Bedingung, dass Israel seine „illegale Aggression“ einstelle.

Trump bedankte sich zudem beim Iran für eine Vorwarnung vor dem Angriff auf den US-Stützpunkt al-Udeid in Katar, bei dem es keine Verletzten gegeben habe. Von insgesamt 14 Raketen seien laut Trump 13 abgefangen worden, die letzte habe keine Bedrohung dargestellt. Er bezeichnete den iranischen Vergeltungsschlag als „sehr schwache Antwort“ auf das US-Bombardement von drei iranischen Atomanlagen am Wochenende.

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