Wiederkehr setzt neue Kindergarten-Leitung ein

Vor kurzem wurde bekannt, dass es vor einem Jahr mutmaßlich einen Missbrauchsfall in einem Penzinger Kindergarten gegeben hat. Heute hat Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) erste Erkenntnisse und Konsequenzen zu den schwerwiegenden Vorwürfen vorgestellt.

Ein Wiener Pädagoge steht im Verdacht, mindestens ein Mädchen unsittlich berührt zu haben. In einem offiziellen Schreiben der Elternvertreter ist sogar von „schwerem sexuellen Missbrauch in mehreren Fällen“ die Rede. Betroffen sollen mehrere Mädchen und Buben unterschiedlichsten Alters sein. Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr hat heute im Rathaus erste Erkenntnisse und Konsequenzen zu dem tragischen Fall präsentiert.

„Die Situation macht mich als Stadtrat betroffen und auch traurig, weil ich weiß, dass es eine Extremsituation für alle Betroffenen ist“, so Wiederkehr vor den versammelten Journalistinnen und Journalisten. Das Vertrauen der Eltern sei erschüttert und er sehe es als seinen Auftrag, dieses Vertrauen wiederherzustellen und die Kommunikation zu verbessern, betont der Vizebürgermeister.

Konsequenzen gezogen

Erste Schritte in diese Richtung seien bereits erfolgt. Einerseits fand am Donnerstag ein Elternabend statt. Hier sei über die Verdachtsmomente am Standort gesprochen worden. Die Inhalte seien vertraulich, so Wiederkehr, aber etwas sei bereits klar: „Die Kommunikation mit dem Standort und die Information am Standort war eindeutig nicht zufriedenstellend.“

Jetzt wurden auch erste Konsequenzen gezogen: „Es wird eine neue Kindergarten-Leitung am Standort und auch eine neue Regionalleitung geben“, erklärte Wiederkehr. Die neue Kindergarten-Leitung sei nun auch in der Pflicht, das Vertrauen zurückzugewinnen und den Standort zu stabilisieren. „Denn viele der Eltern wollen weiter an diesem Standort bleiben“, erklärt der Stadtrat für Bildung.

Für den Standort werde es noch eine zusätzliche Unterstützung geben – für die Kinder, die Eltern aber auch die Pädagoginnen und Pädagogen. „Ich habe das Kinderschutzzentrum Wien und die „Möwe“ gebeten vor Ort zu unterstützen. Sie bringen viel Erfahrung in diesem sensiblen Bereich mit“, erklärt Wiederkehr. Den Kindern und Eltern werde so psychologische Unterstützung zu teil.

Neues Kinderschutzkonzept

Ergänzend werde jetzt schon ein Kinderschutzkonzept für die Wiener Städtischen Kindergärten ausgearbeitet. Hier fließe viel externe Expertise ein. Der Standard des Kinderschutzes soll dadurch weiter erhöht werden.

Vor kurzem wurde außerdem bekannt, dass eine unabhängige Kommission zur Überprüfung des Missbrauchsverdachts eingesetzt wurde. Hier sollen die Vorgänge lückenlos analysiert werden. Ergebnisse sollen bis spätestens Anfang Juli präsentiert werden. „Je nachdem wie die Ergebnisse ausschauen, wird es weitere Schritte geben“.

(MeinBezirk)

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