Wiens Tourismousdirektor Kettner: Reisefreiheit braucht europaweite Lösung

Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner teilt die Sichtweise des Flughafens Wien: „Wir brauchen ein europäisches Reiseprotokoll und einen internationalen Standard beim Impfpass statt einzelstaatlicher Lösungen.“ Das Inlandsaufkommen allein, so Kettner, könne die schwer getroffene Branche nicht retten.

„Mit Tag eins der Pandemie haben wir in der EU in Windeseile begonnen, unseren Binnenmarkt aufzugeben. Während Länder mit großem Inlandsmarkt wie China oder die USA Schritt für Schritt wieder auf die Hotelauslastung vor Corona zusteuern, gerät Europa ins Hintertreffen“, erklärt Kettner. Dies sei eine besondere Gefahr für ein kleines Tourismusland wie Österreich, wo 2020 bereits deutlich gezeigt habe, dass der Inlandsmarkt allein nicht ausreichend Potenzial berge – unabhängig davon, ob sich um Städtetourismus oder Wintertourismus handle. „Schon vor Ausbruch der Pandemie kam bereits ein Drittel aller Inlandsnächtigungen in Österreich aus dem Großraum Wien. Für Wien, das 2019 noch 17,6 Millionen Nächtigungen zählte, von denen über 80% aus dem Ausland kamen, geht sich eine Reaktivierung durch Inlandsaufkommen schon allein rechnerisch nicht aus“, so Kettner.

Die Medien- und Hospitality-Marke „Time Out“ hat soeben die Ergebnisse ihrer ersten globalen Reise-Umfrage unter mehr als 21.000 Personen präsentiert: Mehr als ein Drittel der Befragten gab an, noch in diesem Jahr eine Städtereise zu planen. Potenzial, das Kettner nutzen will: „Der Städtetourismus war vor Corona klare Triebfeder einer erfolgreichen Visitor Economy – und kann wieder zur Reaktivierung der Wirtschaft beitragen, wenn wir jetzt die richtigen Schritte setzen. Eine Öffnung der Stadthotellerie muss sinnvollerweise von einer Öffnung der europäischen Grenzen begleitet werden. Sonst ist zu wenig Publikum da, um ertragreich wirtschaften zu können.“

 

(wien.gv.at)

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