Wissen die schon mehr? Polizei-Spezialkräfte planen für gefährliche Blackouts

Sie wollen ihre Durchhaltefähigkeit bei tagelangen Strom-Ausfällen verbessern: Die Spezialkräfte der Polizei in Berlin rechnen offenbar fix mit gefährlichen Blackouts und allen dramatischen Folgen. In Österreich wird über derartige Krisenvorbereitungen noch geschwiegen.

Wissen diese Insider vielleicht schon mehr? Diese Frage drängt sich in Deutschland und auch in Österreich auf, wenn ständig über neue “Planungen und Vorbereitungen für mögliche Blackouts” von Politikern und Führungsoffizieren der Exekutive oder der Streitkräfte gesprochen wird. Bis vor wenigen Monaten war der Begriff Blackout kaum bekannt, jetzt ist diese Gefahr eines plötzlichen, langen und weitflächigen Stromausfalls mit all seinen dramatischen Folgen ständig Thema.

Auch die Polizei-Spezialkräfte in Berlin bestätigten jetzt offiziell, dass sie sich auf ein derartiges Krisen-Szenario noch besser vorbereiten: „Wir haben unsere Durchhaltefähigkeit erhöht“, sagte der Präsident der Bundespolizeidirektion 11, Olaf Lindner, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Es geht zum Beispiel darum, bei einem etwaigen Cyberangriff auf die Stromversorgung in Berlin möglichst lange handlungsfähig zu bleiben.“ Denn wenn der Strom ausfalle, funktioniere beispielsweise auch die Zapfsäule an der Tankstelle nicht mehr. „Wir haben unsere Reserven noch massiv erhöht“, sagte Lindner. Für die gesamte Bundespolizei gebe es einen „Mindeststandard in Sachen Durchhaltefähigkeit“.

Viele Österreicher sorgen bereits vor
Neu sei eben, dass es für diese und andere Fragen zur kritischen Infrastruktur jetzt – ausgelöst durch die Corona-Pandemie, sowie durch den Krieg in der Ukraine und die jüngsten Sabotage-Akte gegen Pipelines und die Bahn „eine ganz neue politische Aufmerksamkeit“ gebe, meint der Polizeichef.

Der Erhalt der Einsatzfähigkeit der Polizei-Spezialkräfte ist im Fall eines landesweiten Stromausfalls von extrem hoher Bedeutung: So fallen bei Total-Blackouts die komplette Beleuchtung, sämtliche Alarmanlagen und sofort die zivile Kommunikation aus – auch Notrufe per Mobiltelefon würden nicht möglich sein.

Auch in Österreich dürften bei den Einsatzkräften ähnliche Vorbereitungen bereits angelaufen sein. Offiziell wird dazu aber noch geschwiegen – vermutlich deshalb, damit eine Kommunikation über diese Maßnahmen nicht die Bürger beunruhigt. Aber auch die Österreicher wissen ohnehin, wie gewisse Zeichen zu deuten sind: So sind Notstrom-Aggregate und Kanister immer öfter Mangelware und bereits teuer, außerdem steigen die Preise für Brennholz extrem an.

Auch in Österreich sorgen noch zehn Gas-Kraftwerke im Winter dafür, dass ausreichend Strom zu Verfügung steht. Solange die Gasversorgung tatsächlich gesichert ist, wird es mit der Strom-Infrastruktur keine Probleme geben.

(exxpress.at/Foto: pixabay)

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