Zu wenig barrierefreie Glascontainer

Tausende Rollstuhlfahrer gibt es in Wien. Ihnen stehen 13 Altglascontainer gegenüber, in die sie durch eine seitliche Öffnung Flaschen einwerfen können. Der Behindertenrat will mehr solcher Behälter, die Stadt sieht davon aber ab.

Altglascontainer, die auch von Menschen im Rollstuhl befüllt werden können, haben eine zusätzliche seitliche Öffnung in geringer Höhe. Man habe in Österreich bereits in unterschiedlichen Städten schon gute Vorbilder, sagte Martin Ladstätter vom Österreichischen Behindertenrat, beispielsweise in Graz oder Salzburg. Auch dort gebe es bereits einige barrierefreie Müllcontainer. Doch es sei wünschenswert, dass deren Zahl erhöht werde: „Das ist natürlich unsere Forderung als Behindertenrat, dass barrierefreie Altglas-Container flächendeckend aufgestellt werden müssen.“

Wobei es nicht nur um Glascontainer gehen könnte, denn auch andere (Müll-)Container sind für Menschen im Rollstuhl nicht oder nur schwer erreichbar. Hier fordert Ladstätter ebenso, die Container entweder zu versetzen oder sie mit mehreren Einwurfmöglichkeiten auszustatten. Dafür gebe es verschiedene Varianten, so Ladstätter, der es für notwendig hält, solche Container anzuschaffen und flächendeckend aufzustellen, wie er erneut betonte.

Keine Aufstockung geplant

An einen flächendeckenden Einsatz der barrierefrei benützbaren Altglas-Container denkt die Stadt Wien aber nicht. Nicole Puszar von der MA 48 erklärte, dass bedingt durch die zusätzlichen Einwurf-Öffnungen die Altglas-Container eine innenliegende Konstruktion aufweisen, die eine gleichmäßige Befüllung der Behälter unmöglich macht. Somit komme es bei diesen Behältern rascher zu Überfüllungen, weswegen die Behälter auch öfter entleert werden müssten.

Derzeit verfolge man seitens der Stadt Wien die Strategie, die speziellen Container dort einzusetzen, wo ein konkreter Bedarf besteht. Bisher wurden die Behälter auf Wunsch bei speziellen Wohnhäusern oder konkreten Adressen aufgestellt, wo es Bewohnerinnen und Bewohner gibt, für die diese Behälter eine Erleichterung darstellen. Die vergangenen Jahre haben laut Puszar gezeigt, dass die Wiener Bevölkerung grundsätzlich mit den Serviceangebot der MA 48 in Wien zufrieden sei.

(ORF)

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