Österreich bei durchgeführten Tests im guten Mittelfeld

Das Ausmaß an Tests auf das neue Coronavirus präsentiert sich im internationalen Vergleich sehr unterschiedlich: Während in Island bis 19. April bereits rund 126 Tests pro 1.000 Einwohner durchgeführt wurden, sind es in Österreich etwas über 20.

Damit liegt man im guten Mittelfeld vergleichbarer Länder, wie eine kürzlich von der OECD angeführte Aufstellung zeigt.

Diese fußt auf einer von der Datenwebsite „Our World in Data“ zusammengetragenen, tagesaktuellen Zusammenschau der in verschiedenen Ländern bis dato durchgeführten Tests auf SARS-CoV-2. Die Informationen stammen in der Regel von den Gesundheitsbehörden, die diese jeweils zu unterschiedlichen Zeitpunkten bekanntgeben, und von einem Team um den an der University of Oxford (Großbritannien) tätigen deutschen Statistiker und Ökonomen Max Roser.

Unschärfen in Ländervergleich

Da Personen teils mehrfach getestet werden, kann anhand der Daten nicht festgestellt werden, welcher Anteil der Gesamtbevölkerung bereits erfasst wurde. Bei dem Ländervergleich könne es Unschärfen geben, da es etwa für das Einmelden negativer Testergebnisse in verschiedenen Ländern unterschiedliche Herangehensweisen gibt bzw. möglicherweise nicht überall die Ergebnisse aller Testlabors eingehen, heißt es.

Auch in Österreich müssen negative Testergebnisse nicht prioritär weitergeleitet werden, was zum verzögerten Aufscheinen in den offiziellen Zahlen führen kann.

Teststrategie entscheidend

Trotz gewisser Einschränkungen kommt nach dem Testvorreiter Island lange nichts: Mit Luxemburg folgt ein weiteres kleines europäisches Land mit rund 56 Tests pro 1.000 Einwohner. Estland kam mit Stand Sonntag (19.4.) auf einen Wert von knapp über 31, Norwegen und die Schweiz auf rund 26 und Italien auf 23.

Österreich liegt mit seinen etwas über 20 durchgeführten Tests pro 1.000 Bürger nahezu gleichauf mit Slowenien und Spanien (Stand: 13. April) und Deutschland (Stand: 12. April). Dahinter folgen in einer exemplarischen Auswahl Dänemark und Tschechien (rund 16), gefolgt von den USA (zwölf) und Südkorea (elf).

In einem kürzlich veröffentlichten „Policy Brief“ weist auch die OECD auf die deutlichen Unterschiede im Umgang mit Testungen in verschiedenen Ländern hin. In der Zeit des schrittweisen Aufhebens der Maßnahmen zur sozialen Distanzierung in vielen Ländern komme der Teststrategie eine entscheidende Bedeutung zu, wenn es um das Erkennen von lokalen Ausbrüchen und das Verhindern von weiteren Erkrankungswellen geht.

red, ORF.at/Agenturen

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