Österreich hat neuen russisch-orthodoxen Bischof

In der russisch-orthodoxen Kirche in Österreich gibt es wieder einen Bischofswechsel. Der erst seit 2019 amtierende Metropolit Ioann (Roschtschin) wurde vom Heiligen Synod der russischen-orthodoxen Kirche abberufen. Ihm folgt Bischof Aleksij (Zanockin).

Die Nachricht über die Abberufung am 11. März verbreitete die russisch-orthodoxe Kirche auf ihrer Website. Der neue Verantwortliche für die Diözese von Wien und Österreich, Bischof Aleksij, trägt den Titel „Bischof von Kafa, Vikarbischof der Diözese von Korsun, zeitweiliger Administrator der Diözese von Wien und Österreich“.

Er wurde 1975 in der russischen Stadt Orel geboren, 2000 zum Priester geweiht und 2004 erhielt er im Mariä Himmelfahrts-Kloster in Orel die Mönchsweihe und den Namen Alexij. Von 2010 bis 2016 studierte Zanockin an der Moskauer Theologischen Akademie, schon 2012 wurde er zum Abt des neu gegründeten St. Kuksha-Klosters in der Region Orel ernannt. 2017 wurde Zanockin zum Bischof von Mzensk geweiht. 2019 erfolgte die Ernennung zum Bischof der Diözese von Groß-Ustyug und Totemsk, bevor er nun mit 11. März u.a. die Leitung der russischen orthodoxen Kirche in Österreich übernahm.

Kyrill-Besuch trotz Corona-Pandemie

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hält unterdessen an seinem für Mai geplanten Österreich-Besuch fest. Aktuell gebe es keine Änderungen im Reiseplan, sagte Kirchensprecher Wladimir Legoida (Freitag) der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Damit wies er Berichte über angebliche Absagen geplanter Besuche Kyrills in Österreich, Nordkorea und Südkorea zurück.

Die Zahl der russisch-orthodoxen Gläubigen in Österreich wird auf rund 40.000 geschätzt. Die russisch-orthodoxe Diözese von Wien und Österreich wurde 1962 gegründet und im Jahr 2013 gesetzlich anerkannt. Sitz des Bischofs ist die St.-Nikolaus-Kathedrale im dritten Wiener Gemeindebezirk (Jauresgasse 2). Die Diözese untersteht dem Patriarchat von Moskau unter Patriarch Kyrill I.

Salzburger Gemeinde gehört zu Berlin

Die Nikolaus-Kathedrale ist das spirituelle und administrative Zentrum der russischen orthodoxen Kirche in Österreich. Die Gemeinde zum hl. Nikolaus in Wien besteht aus Gläubigen verschiedener Nationalitäten. Weitere gesetzlich anerkannte russisch-orthodoxe Gemeinden der Diözese befinden sich in Graz und Linz. Regelmäßige Gottesdienste gibt es auch in Innsbruck, Laa/Thaya und St. Pölten.

Eine weitere russisch-orthodoxe Kirchengemeinde gibt es in Salzburg. Diese untersteht administrativ aber nicht der Diözese Wien und Österreich des Moskauer Patriarchats, sondern der Diözese von Berlin und Deutschland der Russisch-orthodoxen Kirche im Ausland (ROKA).

religion.ORF.at/KAP

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