Städte Wien und Ljubljana unterzeichneten weiteres Kooperationsabkommen

Die Stadt Wien und die slowenische Hauptstadt Ljubljana wollen in den kommenden vier Jahren intensiver zusammenarbeiten. Das ist das Ziel einer Kooperationsvereinbarung, die Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und der Bürgermeister von Ljubljana, Zoran Janković, heute, Freitag unterfertigt haben. Bei der Unterzeichnung im Roten Salon des Wiener Rathauses ebenfalls zugegen war die Vizebürgermeisterin der Stadt Ljubljana, Tjaša Ficko.

Neben der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen in den Punkten „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ und „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ verpflichten sich beide Städte für vorerst vier Jahre, besonders für den Schutz und die Förderung gemeinsamer europäischer Werte und Ziele wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichstellung, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, Frieden, Sicherheit, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, Toleranz sowie kulturelle Vielfalt einzutreten.

„Ich freue mich, die gute Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Städten mit diesem neuen Abkommen fortzusetzen und vertiefen zu können“, betonte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. „Ljubljana ist eine wunderbare, grüne Stadt, die beispielsgebend für viele andere europäische Städte ist“, sagte Wiens Stadtchef. „Mein Amtskollege und ich sind uns einig: die Zukunft der Europäischen Union liegt in den Städten. Umso wichtiger ist uns eine gute Zusammenarbeit, um die Interessen der Städte Europas zu wahren“, so Ludwig.

Ljubljanas Bürgermeister Zoran Janković unterstrich, wie wichtig das Abkommen mit Wien sei. „Es ist eine große Ehre für mich, dass unsere zwei weltoffenen Städte wie unsere so gut zusammenarbeiten. Wien ist für Ljubljana vor allem ein Vorbild in Sachen Organisation und Lebensgefühl. Was Parks, Fußgängerzonen, aber auch den Ausbau von Solarenergie und die Energiewirtschaft betrifft, kann Ljubljana viel von Wien lernen“, sagte Janković, der Bürgermeister Ludwig zu einem Gegenbesuch in Sloweniens größte Stadt einlud.

Konkret vereinbarten Wien und Ljubljana in den nächsten vier Jahren den Austausch von Knowhow auf vier Themenfeldern: Umwelt- und Klimaschutz, mit Schwerpunkt auf nachhaltige Abfallwirtschaft, Erzeugung von erneuerbarer Energie, Kreislaufwirtschaft und städtische Landwirtschaft inklusive Bienenzucht; Digitalisierung von städtischen Dienstleistungen und digitale Smart-City-Lösungen; Kulturelle Zusammenarbeit inklusive des Schutzes des kulturellen Erbes; Partizipation und Inklusion vulnerabler Gruppen wie ältere Menschen, Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen.

Die beiden Städte Wien und Ljubljana hatten bereits im Juli 1999 eine erste Vereinbarung zur bilateralen Zusammenarbeit unterfertigt. Diese wurde in den letzten Jahren viermal verlängert und ergänzt, zuletzt im Jahr 2016. Die Beziehungen der beiden Städte gestalten sich intensiv, so gab es im April 2022 ein Magistratsdirektor*innen-Treffen in der slowenischen Hauptstadt. Im Herbst 2021 befand sich Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke mitsamt einer Delegation zu Gesprächen dort, Bürgermeister Ludwig reiste zuletzt im Oktober 2019 zu den „Wien-Tagen“ nach Ljubljana. Die 300.000-Einwohner*innen-Stadt Ljubljana sieht in Wien ein großes Vorbild und hat sich in den letzten Jahren international als „grünes“ Tourismusziel etabliert. 2016 wurde sie zur „Grünen Hauptstadt Europas“ gekürt, im Juni ist Ljubljana Veranstaltungsort der Velo-City 2022 und gilt als nachhaltige Destination.

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