Volkshilfe fordert gezielte Maßnahmen

Die Volkshilfe hat heute anlässlich des morgigen Tages der Arbeitslosen gezieltere Maßnahmen für die Menschen in Österreich gefordert, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise besser zu überstehen.

„Wirtschaftsrettungsschirme ersetzen keine Menschenrettungsringe“, sagte Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, bei der Vorstellung des Volkshilfe-Sozialbarometers.

Die Regierung mache viel, gestand Fenninger der Politik zu, genug sei es allerdings nicht. Man dürfe nicht nur Geld in die Wirtschaft pumpen, sondern müsse den einzelnen Menschen rasch Geld zukommen lassen, forderte der ausgebildete Sozialarbeiter im Rahmen einer Onlinepressekonferenz.

Als Grundlage für diese Forderungen sieht Fenninger eine aktuelle Studie zum Arbeitsmarkt, durchgeführt vom Sozialforschungsinstitut SORA. Die meisten Menschen in Österreich würden keine Kürzungen oder Sperren bei den wichtigsten sozialen Absicherungssystemen wie dem Arbeitslosengeld und der Notstandshilfe wollen. Die im Parlament beschlossene Erhöhung der Notstandshilfe nannte Fenninger einen „wichtigen Schritt“.

Weiters spricht sich eine starke Mehrheit von 87 Prozent der Menschen in Österreich für einen Mindestlohn von 1.750 Euro brutto für eine Vollzeitstelle aus, lautet ein weiteres Ergebnis der Befragung. Rund zwei Drittel (63 Prozent) stimmen dieser Forderung „sehr“ zu. Lediglich elf Prozent sprechen sich dagegen aus. Der eingeführte Zwölfstundentag stößt in der Bevölkerung ebenfalls auf wenig Gegenliebe. Rund sechs von zehn Menschen sprechen sich dezidiert für seine Abschaffung aus.

red, ORF.at/Agenturen

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