Hacker fordert „ernste Gespräche“ mit Ärztekammer

Beim Landesparteitag der SPÖ Wien war auch die Corona-Pandemie ein Thema. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker will den solidarischen „Wiener Weg“ weitergehen. Im Bezug auf den wachsenden Mangel an Kassenärzten will er „ernsthafte Diskussionen“ führen.

Mit 1. Juni wird die Maskenpflicht gelockert. Die Bundesregierung sieht diese nur noch im Gesundheitsbereich vor, nicht aber im lebensnotwendigen Handel (Supermarkt, Post, Bank, Trafik) und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Wien zieht diesmal zwar mit und lockert ebenfalls im Handel, setzt aber weiterhin auf FFP2-Masken in den Öffis.

„Der Wiener Weg ist klar, es ist ein solidarischer Weg und er ist ein Weg der Sicherheit“, sagte dazu Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Rande des Landesparteitages der SPÖ Wien. Es sei zu früh um „schon wieder so zu tun als sie die Pandemie vorbei“.

Bundesweit einheitliche Regeln würde Hacker vor allem in Hinblick auf den kommenden Herbst begrüßen. Sollte sich die Bundesregierung nicht an dem solidarischen Gedanken orientieren, werde die Stadtregierung auch weiterhin auf den „Wiener Weg“ setzen.

Fehlende Kassenärzte „inakzeptabel“

Fernab der Pandemie gibt es für Stadtrat Hacker aber auch so manch andere Probleme zu lösen. Der Mangel an Kassenärzten seit „unerträglich“, so Hacker. Es fehle an Kinderärzten, Gynäkologen aber auch an praktischen Ärzten. Zugleich steige in Wien die Zahl der privaten Wahlärzte stark an.

Der Privatmedizin verdränge mittlerweile die niedergelassenen Kassenärzte und „das ist eine Entwicklung, die ist inakzeptabel“, kritisierte Hacker. Er will mit sowohl mit der Ärztekammer aber auch mit der Krankenkasse „freundschaftliche, aber sehr ernsthafte Diskussionen“ führen.

Ärzte an Ausbildungsort binden

Vor rund zwei Monaten ließ Hacker schon einmal aufhorchen. Damals forderte er die Ärztekammer dazu auf, über eine Limitierung der Wahlarztstellen nachzudenken. Um die Abwanderung der Ärztinnen und Ärzten aus dem öffentlichen Gesundheitssystem zu verhindern, will Hacker diese für fünf bis zehn Jahre an ihren Ausbildungsstandort – sprich an eines der öffentlichen Spitäler – binden.

Die Ärztekammer reagierte damals wenig erfreut, man sei von Hackers Vorschlag „entsetzt“, hieß es damals von Ärztekammer-Vizepräsident Harald Mayer. Ärzte zu „Sklaven in Österreich“ zu machen, würde nicht dazu beitragen, den drohenden Ärztemangel abzuwenden.

(MeinBezirk)

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