Regenwasser soll in Wien besser genutzt werden

Mehre Projekte setzen sich in Wien derzeit mit einer effektiveren Nutzung von Regenwasser auseinander. Dies komme dem Grundwasser und dem Stadtklima zugute. Zudem würde es das Wiener Kanalnetz entlasten.

Es waren trockene und heiße Wochen, die die Bundeshauptstadt zuletzt heimgesucht haben. Wenngleich nun der Regen ein bisschen Entspannung brachte, bleibt das Thema Trockenheit ein großes Thema auch in Wien. Insbesondere durch den Klimawandel dürften Trockenperioden in den Sommermonaten bald zur Regel werden – oder sind es zuletzt ohnehin schon geworden.

Um dennoch genüg kühlendes Nass – auch zur Bewässerung der Grünflächen und Bäume – zur Verfügung zu haben, müssen deshalb neue Strategien entwickelt werden. Eine davon soll wohl mit der effektiveren Nutzung von Regenwasser in Zusammenhang stehen. So berichtet der ORF etwa, dass die Stadt Wien nun anhand mehrerer Projekte versucht, die Verschwendung von sauberem Regenwasser weitestgehend zu unterbinden.

Damit solle auch das Stadtklima aufgebessert werden.

Kommt dem Grundwasser zugute

Bisher ist das Wiener Kanalnetz darauf ausgerichtet, dass Regenwasser direkt abtransportiert wird. So landet auch großteils sauberes Regenwasser in Kläranlagen. Weitaus effektiver wäre es demnach aber, das Regenwasser vor Ort im Boden zu speichern, wo es verdunsten könne und Hitzeinseln kühlen könne. Christian Härtel, Leiter für räumliche Entwicklung bei der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien, ergänzt auf ORF.at: „Zudem versorgt das Regenwasser so die Vegetation und man muss zum Gießen nicht mehr ganz auf Trinkwasser setzen. Auch dem Grundwasser kommt es zugute.“

Dachbegrünung, Sickergruben, Grünflächen und das Schwammstadtprinzip: All das wurde in den vergangenen Jahren als Pilotprojekte ausgetestet. Noch gibt es allerdings keine großflächige Offensive, wenngleich die Anzahl dieser Projekte weiter zunimmt. Dadurch werde auch das Kanalnetz stärker entlastet. Vorsicht müsse man laut Härtel allerdings an stark befahrenen Orten walten lassen. Dort sei das
Regenwasser häufig stark verschmutzt und würde so Schadstoffe im Boden hinterlassen.

Die MA 22 – Umweltschutzabteilung und die MA 45 – Wiener Gewässer verweisen gemeinsam auf die Vorteile von nachhaltigem Regenwassermanagement. So werde dadurch beispielsweise Wasser im natürlichen Kreislauf belassen, der Boden mit Wasser versorgt, es gebe eine kühlende Wirkung, die Luftfeuchtigkeit werde erhöht und es könne vermieden werden, dass Trinkwasser für Bewässerung genutzt werde.

(MeinBezirk.at/Agenturen/Foto:gettyimages)

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